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Tage des indigenen Films
Indigener Film - aktuelles Jahresfoto

16. - 20.11.2015

Editorial

Die 3. Tage des indigenen Films fanden vom 16. bis 20. November 2015 in Rostock statt. Gezeigt wurden Spielfilme, Dokumentarfilme und ein Film für Kinder. Die Filme waren je nach Verfügbarkeit in unterschiedlichen Sprachfassungen oder untertitelt.

Die 3. Tage des indigenen Films fanden vom 16. bis 20. November 2015 in Rostock statt. Gezeigt wurden Spielfilme, Dokumentarfilme und ein Film für Kinder. Die Filme waren je nach Verfügbarkeit in unterschiedlichen Sprachfassungen oder untertitelt.

Neben den Filmen veranstalteten wir 3 Workshops.

Ergänzt wurde das Programm durch eine Ausstellung.

Alle Veranstaltungen fanden im Möckelsaal des Peter Weiss Hauses statt, auch die Ausstellung war dort im Café Marat zu sehen.

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Programm der Filmtage 2015

Alle Veranstaltungen fanden im Peter Weiss Haus statt. Moderierte Diskussion im Anschluss an die Vorführungen.

Montag16.Nov2015
18:00 Uhr
VORTRAG
Die Thakali in Nepal. Fotos von Tomas Berger (Ausstellungseröffnung)
Als indigen werden in Nepal Völker bezeichnet, die schon lange vor der Bildung des Königreichs Gorkha und dem später geeinten Nepal in dem Gebiet gesiedelt haben. Dazu gehören auch die Thakali. Sie siedeln im oberen Bereich des Kali-Gandaki-Tales im Westen Nepals.
Referent: Tomas Berger
Moderator: n.n.

Die Bevölkerung Nepals setzt sich aus weit über 100 verschiedenen Volksgruppen zusammen.
Davon werden mindestens 59 als indigene Völker beschrieben. Sie sprechen ebenso viele Sprachen wie Dialekte.

Als indigen werden in Nepal Völker bezeichnet, die schon lange vor der Bildung des Königreichs Gorkha und dem später geeinten Nepal in dem Gebiet gesiedelt haben.
Dazu gehören auch die Thakali. Sie siedeln im oberen Bereich des Kali-Gandaki-Tales im Westen Nepals.

Hauptort ist Marpha, die „Apfelhauptstadt“ in Nepal.
Die Thakali sind ein tibetobirmanisches Volk und sehr geschickte Händler.
Das Kali-Gangaki-Tal war bis zur Besetzung Tibets durch die Chinesen eine wichtige Handelsverbindung zwischen Tibet, Nepal und Indien.
Sie sind fast alle Buddhisten. Es gibt aber auch noch Anhänger des alten Bön-Glaubens..

Blog / Info:

http://rostklopper.blogsport.de

www.facebook.com/socialquakenepal

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Achtung! Eintritt frei
20:00 Uhr
Ivy Maraey – Land without Evil
Regie: Juan Carlos Valdivia
2013 Bolivien / Mexiko / Norwegen 105min OmeU

Andrés hat den Bezug zu sich selbst verloren und durchlebt eine kreative und existenzielle Krise. Er ist besessen von der Idee einer authentisch und zurückgezogen lebenden Guaraní-Bevölkerung und glaubt, bei ihr die Antworten auf seine Fragen zu finden. Andrés beauftragt Yari, ihn auf einen Road-Trip durch Bolivien in die Tiefen des Guaraní-Landes zu begleiten, wo Andrés als weißer ‚Karai‘ zur Minderheit gehört. Für beide wird es zu einer Reise der Selbstfindung und des Verstehens über anfängliche kulturelle Grenzen hinweg. Auf der Suche nach dem Yvy Maraey (Land ohne Übel) muss Andrés lernen, zuzuhören und begreift, dass die Guaraní keine anthropologischen Forschungsobjekte sind. Metaphorisches Porträt über die Essenz des Filmemachens und eine philosophischer Blick auf die persönliche Entwicklung.

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Dienstag17.Nov2015
18:00 Uhr
VORTRAG
Repräsentationen Indigener im Film
Red Haircrow ist Native American, halb Chiricahua Apache, halb Cherokee. Seit 2003 lebt er in Berlin. Er arbeitet als Autor, Poet und Psychotherapeut.In seinem Workshop berichtet er von der Situation der Natives, stellt namhafte Persönlichkeiten vor und betrachtet indianische Philosophie und Glauben. Insbesondere setzt er sich aber mit dem „Blick“ auf die „Indianer“ hier bei uns in Europa, mit Klischees und Hollywood-Stereotypen auseinander. Einen weiteren Aspekt seines Workshops bildet das indigene Filmschaffen weltweit.
Referent: Red Haircrow
Moderator: Jonas Langhans

Im Jahr 2014 wurde in Deutschland der Dokumentarfilm „Der weiße Comanche“ über die Entführung weißer Siedler durch den Stamm der Comanchen gezeigt, welcher jedoch immer noch seltsame Falschheiten über den Stamm und Indigene im Allgemeinen enthielt, in dem die Comanchen Lakota sprachen (die Sprache eines völlig anderen Stammes) und Laien die Rollen der Comanchen spielten, in dem native Schauspieler ausgeschlossen wurden.

2015 gab es zahlreiche Proteste gegen den Film „The Ridiculous Six“ von Adam Sandler, der die Indigenen Nordamerikas in ausgesprochen negativen stereotypen Mustern zeigte. Noch umfangreichere Proteste gab es in diesem Jahr gegen Eli Roths Film „The Green Inferno“, der einen südamerikanischen indigenen Stamm als wilde Kannibalen porträtierte, ohne dass Regisseur oder Produzent des Filmes Idee und Inhalt des Filmes diesen offenbart hatten.

Kenntnis haben wir als Deutsche, Europäer oder Amerikaner von den indigenen Völker von Thailand, Brasilien, Mexiko oder die afrikanischen Völker, die zu Minderheiten in ihren eigenen Ländern wurden, mehrheitlich durch Filme, dokumentarisch oder fiktional. Es ist daher wichtig, dass die Indigenen auf eine ehrliche Weise, in ihrem Lebenskontext als reale Menschen gezeigt werden, und nicht als Erfindungen einer nicht-indigenen Einbildung und Spekualtion.

Schwerpunkte des Workshops waren der aktuelle Stand des indigenen Filmschaffens, Spiel- und Dokumentarfilme, durch die Indigenen oder mit ihnen Symathisierenden, in Süd- und Zentralamerika, den pazifischen Inseln, in Afrika und Asien. Vorgestellt wurden auch statistische Daten aus aller Welt, relevante Fakten und Hintergründe über indigene Schauspieler, Regisseure, Produzenten, sowie die Herausforderungen, vor denen diese stehen.

In einem besonderen Exkurs und als ein bekanntes Beispiel setzte sich der Workshopleiter mit den Verfilmungen der Pocahontas-Legende auseinander, u.a. der Disney-Verfilmung und dem Film „The New World“ von Terrence Malick, der im Anschluss an den Workshop in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt wurde.

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Red Haircrow ist Native American, halb Chiricahua Apache, halb Cherokee. Seit 2003 lebt er in Berlin. Er arbeitet als Autor, Poet und Psychotherapeut.
In seinem Workshop berichtet er von der Situation der Natives, stellt namhafte Persönlichkeiten vor und betrachtet indianische Philosophie und Glauben. Insbesondere setzt er sich aber mit dem „Blick“ auf die „Indianer“ hier bei uns in Europa, mit Klischees und Hollywood-Stereotypen auseinander. Einen weiteren Aspekt seines Workshops bildet das indigene Filmschaffen weltweit.

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Achtung! Eintritt frei
20:00 Uhr
Ronnie Bodean
Regie: Steven Paul Judd
2015 USA 13min eOF

Wes Studi stars as the eponymous Ronnie BoDean, a larger-than-life outlaw who must shake off an epic hangover and use his considerable street knowledge to take on his greatest challenge yet – babysitting his jailed neighbor’s precocious kids. When Ronnie’s out-of-the-frying-pan-and-into-the-fire approach to child rearing lands the kids in the crosshairs of a psychotic thug, it’s up to Ronnie to save the day.

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20:00 Uhr
The New World – Extended Cut
Regie: Terrence Malick
2005 USA 171min eOF

"Written and directed by Terrence Malick, "The New World" is a feature film very loosely based on the actual events of armed European exploration that soon became an invasion of what is now the US. Centered on Pocahantas, an indigenous young woman, and John Smith, an Englishman, both actual historic figures, this version, like almost all others from non-native writer/directors, romanticizes and fictionalizes their relationship and her life for audiences. Although luxuriously filmed with great detail and care, even called by many critics a "beautiful" film, "The New World" gives a distorted, ethnocentric perspective on actual events and persons whose native descendents still exist.

The question occurs then: Why are stories from other cultures, particularly a tragic one Pocahantas' changed to make persons like John Smith or other Europeans appear benevolent or loving when their real actions were the opposite? Films have been statistically proven to influence the way core audiences view history and other cultures despite being so-called "fictional", so when native stories have been skewed towards the victor's viewpoint, such as Malick's "The New World", one cannot help question the ethics and intercultural impact of such media."

Text: Red Haircrow

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Mittwoch18.Nov2015
16:00 Uhr
Kiriku und die Männer und die Frauen
Regie: Michel Ocelot
2012 Frankreich 85min deutsche Synchronfassung

Kiriku ist ein ungewöhnlicher Junge. Bereits im Mutterleib kann er sprechen. Die Geschichten, eine Mischung aus Mythologie und Fabel, werden von Kirikus Großvater erzählt, der weise Mann vom verbotenen Berg: Er erzählt, wie Kiriku einen mürrischen alten Mann rettet, der sich auf einem Baum vor einem Schakal versteckt. Wie Kiriku eine Frau hilft, deren Dach von einer bösen Zauberin in Brand gesteckt wurde. Und von einer lebensverändernden Begegnung mit einem „Blauen Ungeheuer“…
Angelehnt an senegalesische Fabeln erzählt Kiriku und die Menschen fünf Geschichten über Cleverness und Tapferkeit, in denen der winzige aber furchtlose Abenteurer sein Dorf vor natürlichen als auch übernatürlichen Feinden beschützt.

Wie bereits in seinen früheren Filmen erzählt Michel Ocelots in farbenprächtigen Bildern und kindgerechten Dialogen eine beeindruckende Geschichte, die seinen Zuschauern einen außergewöhnlichen Eindruck von dem Leben in einem afrikanischen Dorf gibt. Die bezaubernde Animation macht diesen Film zu einer absoluten Freude für die ganze Familie, abgerundet durch den atemberaubend schönen Soundtrack des Superstars Angélique Kidjo.

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18:00 Uhr
VORTRAG
Naturschutzgebiete: (K)ein Raum für indigene Völker
Viele Studien zeigen, dass indigene Gebiete geringere Raten an Abholzung und Waldbränden haben. Die Belege dafür, dass indigene Völker ihre Gebiete im Allgemeinen gut verwalten, sind erdrückend. Sie müssen es auch, denn ihr Land ist Grundlage ihres Lebens und Wohlergehens.
Referent: Lea-Kristin Martin, Survival International Berlin
Moderator: Enoka Ayemba1

Viele Studien zeigen, dass indigene Gebiete geringere Raten an Abholzung und Waldbränden haben. Die Belege dafür, dass indigene Völker ihre Gebiete im Allgemeinen gut verwalten, sind erdrückend. Sie müssen es auch, denn ihr Land ist Grundlage ihres Lebens und Wohlergehens.

Dennoch werden indigene Völker noch immer unrechtmäßig im Namen des „Naturschutzes“ von ihrem Land vertrieben. Wenn sie sich – wie zum Beispiel die Baka-„Pygmäen“ in Kamerun – gegen die Ausweisungen aus den Nationalparks zur Wehr setzen, werden sie von Wildhütern der Wilderei bezichtigt, geschlagen und sogar gefoltert. Dieser Missbrauch wird auch von großen Naturschutzorganisationen wie dem WWF mitfinanziert.

Im Rahmen von Survival Internationals aktueller Kampagne „Indigener Naturschutz“ werden wir drei internationale Fälle von Vertreibungen indigener Völker im Namen des „Naturschutzes“ analysieren. Ziel ist es, die Teilnehmer*innen für die bessere und preiswertere Lösung zur Erhaltung der Umwelt zu sensibleren – die Anerkennung der Landrechte indigener Völker.

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Achtung! Eintritt frei
20:00 Uhr
Madeinusa – Das Mädchen aus den Anden
Regie: Claudia Llosa
2006 Peru / Spanien 100min OmdU

„Madeinusa“ ist der Name eines jungen India-Mädchens, das in einem abgelegenen Dorf in der wilden Bergwelt der peruanischen Anden lebt. Höhepunkt des Jahres ist hier immer die „Heilige Woche“, ein bizarres religiöses Fest, in dessen Verlauf sich die gesamte Dorfbevölkerung in einen hemmungslosen Feierrausch hineinsteigert. Für dieses Jahr ist Madeinusa zur „Heiligen Jungfrau“ ausgewählt worden, die in einem farbenprächtigen Kostüm die Prozession anführen wird.

Trotz dieser Auszeichnung leidet Madeinusa unter der Enge des Dorfes und den erstickenden familiären Verhältnissen. Ihre jüngere Schwester Chale ist eifersüchtig auf sie, und ihr Vater, der großspurige Bürgermeister, bedrängt sie zudringlich. Ihre Mutter ist schon vor Jahren in die Hauptstadt Lima geflohen, und Madeinusa träumt immer mehr davon, es ihr nachzutun.

Durch Zufall verschlägt es einen Fremden, einen jungen Fotografen namens Salvador, zur Zeit der Heiligen Woche ins Dorf. Salvador verliebt sich auf den ersten Blick in Madeinusa, und diese sieht in ihm eine Möglichkeit, aus dem Dorf zu entkommen. Doch dann läßt ihr mißtrauischer Vater den „Gringo“ Salvador einsperren, und während das Dorf im Festtagstaumel versinkt, überschlagen sich die Ereignisse…

Der mit einer guten Portion schwarzen Humors getränkte Erstlingsfilm der 29jährigen Peruanerin Claudia Llosa zeigt eine archaische Indio-Kultur, die nach ganz eigenen Gesetzen funktioniert, aber sie zeigt auch die Widersprüche innerhalb dieser Kultur. Die schweigsame Madeinusa versucht hartnäckig, ihr eigenes Leben zu leben und erweist sich am Schluß als überraschend durchsetzungsfähig.

„Claudia Llosas einfallsreiches, packendes Debut: Eine ironische Fabel über den Zusammenstoß von Altem und Neuem.“ (Film.at)

Claudia Llosa ist die Nichte des international bekannten peruanischen Schriftstellers Mario Vargas Llosa. Für MADEINUSA wurde sie bereits mit mehreren Festivalpreisen ausgezeichnet.

Peru/Spanien 2005, 100 Minuten
Buch und Regie: Claudia Llosa
Darsteller: Magaly Solier, Yiliana Chong, Carlos Juan de la Torre, Juan Ubaldo Huamán

Filmfestival Rotterdam 2006: FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik
Filmfestival Hamburg 2006: Preis der Filmkritik
Feminale 2006: Preis für den besten Debutfilm

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22:00 Uhr
The Master And Divino
Regie: Tiago Campos Torres
2013 Brasilien 85min OmeU

Zwei Filmemacher porträtieren das Leben in einem Dorf und in der Mission von Sangradouro, Mato Grosso: Adalbert Heide, ein exzentrischer deutscher Missionar, welcher bald nach dem ersten Kontakt mit den Indigenen 1957 begann, mit einer Super8 Kamera zu filmen, und Divino Tserewahu, ein junger Xavante-Filmemacher, der seit den 90er Jahren Filme für das Fernsehen und Filmfextivals produzierte. Im Wechselspiel von Komplexität und Auseinandersetzung, von Ironie und Emotion vermitteln sie lebendige historische Dokumente und offenbaren dabei besondere Hintergründe der Katechisierung Indigener in Brasilien

- Best documentay feature, Best editing and Best music prizes - Festival de Brasília, Brazil, 2013
- Best film prize at ForumDoc, Brazil, 2013
- Best film prize at Pachamama, Brazil, 2013

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Donnerstag19.Nov2015
18:00 Uhr
Ohne Rast, ohne Eile
Regie: KameradistInnen
2013 Argentinien / Deutschland 60min OmdU

Buenos Aires, Dezember 2012. Die andere Seite der Weltkugel. Ein sommerheißes Weihnachten ist wenige Tage entfernt. Die Stadt erledigt ihre letzten Einkäufe. Flirrende Hitze steht über dem quirligen Verkehr. Das Bundesparlament trifft seine letzten Entscheidungen. Die Polizei döst in Gleichgültigkeit. Ganz plötzlich strömen hunderte Indigene durch die Straßenschluchten in das Stadtzentrum. Die Uralten, die Frauen, die Männer und die Kinder sperren erst die Hauptverkehrsstraße vor dem Parlament, dann alle Seitenstraßen. Aktivistinnen und Aktivisten urbaner Gruppe schließen sich den Indigenen an. Gemeinsam verwandeln sie die Straßen in fahnenbunte Tanzplätze und entsenden ihre Unterhändler in den Congreso.

Die Heimat der Indigenen liegt fast eintausend Kilometer entfernt in einem zweiten, einem anderen, einem vergessenen Argentinien ohne Wolkenkratzer, ohne Fernsehempfang und ohne Krankenhäuser. Ihre Heimat ist das staubige Buschland des Nordens. Die Heimat ist bedroht. Denn genetisch verändertes Saatgut und chemischer Dünger haben den Sojaanbau nun auch in den kargen nördlichen Regionen rentabel gemacht. Das Land wird zum Spekulationsobjekt von Monsanto & Co. Wie schon am Anfang der kolonialen Geschichte des Landes sollen die Indigenen wieder einmal weichen. Doch diesmal kommt alles anders als erwartet. Sie weichen nicht. Sie leisten Widerstand. Es ist ein Kampf, der zwanzig Jahre währt. Die Indigenen schlagen nicht nur die Landräuber in die Flucht, sondern sie haben damit begonnen, in ihren Territorien die Staatsgewalt durch eigene, egalitäre Strukturen zu ersetzten. Sie errichten neue Brunnen, Solaranlagen, eigene Schulen und nun ein erste Universität, die das Lehren und Lernen neu erfindet. Im Kampf gegen die multinationalen Agrarkonzerne globalisieren die Campesin@s die Hoffnung.

„Ohne Rast. Ohne Eile.“ ist ein partizipatives Projekt der Kameradistinnen. Der Interviewführung zugrunde lagen zahlreiche Botschaften von Menschen aus der Bundesrepublik an die Indigenen. Sie entstanden als Reaktionen auf unseren thematisch verwandten und ersten gemeinsamen Kinofilm „Sachamanta“. | „Ohne Rast. Ohne Eile.“ gäbe es nicht ohne die finanzielle, logistische und ideelle Unterstützung im Rahmen des Projektes „Espejo“ von über einhundert Menschen, Stiftungen und kleinen Unternehmen, die im Abspann des Filmes gewürdigt werden. Aus dem Projekt „Espejo“ entstand zudem auch der Kurzfilm, Tincunacuy, der die Rückkehr des Filmes Sachamanta an seinen Handlungsort zeigt und auf dieser Seite angesehen werden kann. Die Kameradistinnen sind eine freie Assoziation für Dokumentarfilm und Dokumentarfotografie mit einem kritischen Bewusstsein für Politik und Gesellschaft.

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20:00 Uhr
A Good Day To Die
Regie: David Mueller und Lynn Salt
2010 USA 52min OmdU

Dennis Banks war einer der Gründer des American Indian Movement 1968. Der Film präsentiert einen privaten Blick auf sein Leben, seine Erfahrungen in der Boarding School, im Militär, im Gefängnis und bei verschiedenen politischen Aktionen.

Dennis Banks ist Anishinabe-Indianer. Er hat an zahlreichen Protestaktionen teilgenommen. 1969–1971 nahm er an der Besetzung von Alcatraz teil und 1972 beteiligte er sich an der Organisation des Trail of Broken Treaties, der mit der Besetzung des Bureau of Indian Affairs endete. Er war ebenfalls einer der Anführer der Protestbewegung im Pine-Ridge-Reservat in South Dakota gegen dessen korrupten Vorstand Dick Wilson im Jahre 1973 und der 71 Tage dauernden Besetzung von Wounded Knee im selben Jahr.

Unter Banks' Führung protestierte AIM 1973 in Custer, South Dakota, gegen ein Gerichtsurteil, das einen Weißen vom Mord an einem Indianer freisprach. In der Folge wurde Banks 1975 zusammen mit 300 indianischen Aktivisten verhaftet und vor Gericht gestellt. Er wurde wegen Anstiftung zu Unruhen in Custer verurteilt und, um dem Gefängnis und den Nachstellungen des FBI zu entgehen, tauchte er unter.

In Kalifornien stand Banks unter dem Schutz des damaligen Gouverneurs Jerry Brown, der sich weigerte, ihn nach South Dakota auszuliefern. Von 1976 bis 1983 studierte er an der kalifornischen Universität von Davis und lehrte nach seinem Abschluss an der Deganawida Quetzecoatl University (DQU). Als Brown 1984 vom Republikaner George Deukmejian abgelöst wurde, flüchtete Banks zur Onondaga-Reservation im Staate New York, wo er und seine Familie Asyl fanden, bis er sich einige Monate später den Behörden von South Dakota stellte. Während seiner Zeit bei den Onondaga organisierte er den Great Jim Thorpe Longest Run von New York nach Los Angeles, um die Rückgabe der an der Olympiade von 1912 gewonnenen Goldmedaillen an die Familie von Jim Thorpe zu erreichen. Am 9. Oktober 1984 wurde Banks zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und am 6. August des Folgejahres auf Bewährung entlassen.
1987 wurde Dennis Banks nach Uniontown, Kentucky, gerufen, wo man Grabschänder erwischt hatte, die Schätze aus indianischen Gräbern entwendeten. Er organisierte Zeremonien zur Wiederbestattung. Seiner Tätigkeit ist es zu verdanken, dass in Kentucky und Indiana strenge Gesetze gegen die Entweihung von Gräbern erlassen wurden. 2006 organisierte Dennis Banks den Sacred Run von Alcatraz nach Washington, an dem sich auch Läufer aus Japan, Australien, Irland und Kanada beteiligten. Dennis Banks gründete die Non-Profit-Organisation Nowa Cumig Institute, die Erträge seiner Musikproduktionen (CD Still Strong und Benefizkonzerte) zugunsten von Jugendprogrammen in indianischen Gemeinden verwaltet.

Banks spielte in dem Film Thunderheart (1992, deutsch Halbblut) in einer Nebenrolle sich selbst. Im gleichen Jahr trat er auch in einer kleinen Nebenrolle neben seinem politischen Weggefährten Russell Means in der Michael Mann-Verfilmung von Der letzte Mohikaner auf.

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20:00 Uhr
Leonard Peltier – I Am The Indian Voice
Regie: Claus Biegert
2012 USA / Deutschland 25min deutsche Synchronfassung

Seit 1976 sitzt der Aktivist des American Indian Movement Leonard Peltier im Gefängnis. In einem höchst fragwürdigen Prozess wurde er wegen Mordes an zwei FBI-Spezialagenten lebenslänglich verurteilt. Alle Versuche eines Wieder-aufnahmeverfahrens sind bislang gescheitert, Amnesty International hat ihn in die Liste der politischen Gefangenen aufgenommen. Zahlreiche prominente Unterstützer, die sich für seine Freilassung einsetzen, kommen in dieser Dokumentation zu Wort und Leonard Peltier rezitiert ein Gedicht aus seinem Buch „Prison Writings – My Life is My Sundance“.

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22:00 Uhr
Hamaca Paraguaya
Regie: Paz Encina
2006 Argentinien / Paraguay / Niederlande / Frankreich / Spanien 78min OmeU

Paraguay in den 1930er Jahren: In einem abgelegenen Dorf warten Ramón und Cándida auf bessere Zeiten. Das alte Ehepaar geht seinen alltäglichen bäuerlichen Pflichten nach und nimmt dazwischen immer wieder auf einer Lichtung in seiner Hängematte Platz, um sich über scheinbar belanglose Dinge zu unterhalten: Das lästige Bellen eines Hundes, die unerträgliche Hitze und den aufziehenden Regen, der noch immer auf sich warten lässt. Sie warten auf die Rückkehr ihres Sohnes aus dem Chaco-Krieg. Cándida hat keine großen Hoffnungen mehr, Ramón aber bleibt optimistisch. Paz Encinas Spielfilmdebüt, das vom World Cinema Fund unterstützt wurde, zeichnet das minimalistische Porträt eines Lebens in Abgeschiedenheit und schildert den Versuch zweier Menschen, ihre Hoffnung trotz aller bösen Vorahnungen nicht zu verlieren.

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Freitag20.Nov2015
16:00 Uhr
Silvestre Pantaléon
Regie: Roberto Olivares und Jonathan Amith
2011 Mexiko 65min OmeU

Silvestre Pantaleón ist von den Gebrechen des Alters geplagt und so empfiehlt ihm der Dorfheiler ein komplexes Ritual, um seine Leiden zu mildern. Als versierter Seiler bittet er seine Familie um Hilfe bei Fertigung und Verkauf eines speziellen Seils für eine religiöse Prozession, damit er die kostspielige Behandlung bezahlen kann. Obgleich die Grenzen seiner Eigenständigkeit dabei deutlich werden, übt er sein traditionelles Handwerk mit großem Können aus. Kontrastiert mit weiten Wüstenlandschaften und untermalt von einem Geigen-Leitmotiv, beschreibt dieses vielschichtige Porträt den Versuch, den Lauf der Zeit für eine Weile anzuhalten.

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18:00 Uhr
VORTRAG
Die Tänze der indigenen Farotos und ihre Meisterschaft in der Palmweberei
Der Workshop stellt die Stammesorganisation der Farotos in der kolumbianischen Karibikregion vor, die traditionell bei der Sammlung von Palmmaterial tanzten und ihre Stoffe webten. Solche Tänze werden beispielhaft dargestellt
Referent: CANOAFOLK, Berlin
Moderator: n.n.

Der Workshop stellt die Stammesorganisation der Farotos in der kolumbianischen Karibikregion vor, die traditionell bei der Sammlung von Palmmaterial tanzten und ihre Stoffe webten. Solche Tänze werden beispielhaft dargestellt

Die Farotos sind ein indigenes Volk im Gebiet Tiquisio, an der Wasserscheide der Mompox-Senke am Magdalena Fluss, Sie gehören aber nicht zu den Zenú den Arawak.

Die Farotos waren eine sehr fortschrittliche Bevölkerung, und ihre Industrie ist heutzutage noch erkennbar in der Kunst der Weberei der Hüte, Balayes, Hängematten und Stoffe, die sogar ihren Nachwuchs weiterentwickeln.

Diese Tänze haben nur dank der Karnevals- und Unabhängigkeitsfeste in Cartagena de Indias überlebt.

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Achtung! Eintritt frei
20:00 Uhr
Das Salz der Erde – Eine Reise mit Sebastiao Salgado
Regie: Wim Wenders
2014 Frankreich / Brasilien 110min deutsche Synchronfassung

In den vergangenen 40 Jahren hat der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado auf allen Kontinenten die Spuren unserer sich wandelnden Welt und Menschheitsgeschichte dokumentiert. Dabei war er Zeuge wichtiger Ereignisse der letzten Jahrzehnte – von internationalen Konflikten, Kriegen und ihren Folgen, von Hungersnöten, Vertreibung und Leid. Seine beeindruckenden Fotoreportagen haben den Blick auf unsere Welt geformt. Salgado selbst wäre seelisch an dieser Aufgabe fast zugrunde gegangen, wenn er nicht ein neues, ein gigantisches Fotoprojekt begonnen hätte: „Genesis“. Fast die Hälfte unseres Planeten ist bis zum
heutigen Tag unberührt. Mit seiner Kamera widmet sich Salgado seit nunmehr fast einem Jahrzehnt diesen paradiesischen Orten unserer Erde, kehrt an den Ursprung allen Lebens zurück und offenbart uns eine wunderbare Hommage an die Schönheit unseres Planeten.

DAS SALZ DER ERDE präsentiert Sebastião Salgados Leben und Arbeit aus der Perspektive zweier Regisseure: der seines Sohnes Juliano Ribeiro Salgado, der seinen Vater in den vergangenen Jahren oft mit der Filmkamera begleitete, und der von Wim Wenders, Bewunderer von Salgados Fotokunst, selbst Fotograf und einer der großen Filmemacher unserer Zeit.

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