

26. - 28.11.2021
Editorial
Aktuelle Mitteilung:
Im Kino li.wu. FRIEDA23 gelten seit 25.11.2021 wie in allen Kinos der Hansestadt Rostock die G2+ Regeln. Das heißt, dass ihr neben einem gültigen Nachweis, dass ihr geimpft oder genesen seid, auch einen gültigen Test braucht. Ein Schnelltest vor Ort reicht nicht mehr.
Wir bitten um euer Verständnis!
Indigene Gesellschaften werden auf der ganzen Welt innerhalb ihrer spezifischen regionalen und politischen Kontexte marginalisiert. Ihre Kulturen nehmen auf vielfältige Weise Bezug zur leidvollen Geschichte des Kolonialismus und zu dessen fortdauernden Auswirkungen. Die Aushandlung indigener kultureller Identität ist davon geprägt, sich einerseits gegenüber der hegemonialen Kultur und Lebensart zu behaupten und andererseits diese auch selbstbestimmt anzunehmen – also autonom die eigenen Lebensumstände zu gestalten.
In der medialen Darstellung indigener Menschen werden meist Stereotype und Klischees reproduziert; in Film und Fernsehen haben Indigene selten eine eigene Stimme.
Die Tage des indigenen Films in Rostock wollen Interesse für die Kultur und soziale Situation indigener Gesellschaften wecken und bringen indigene Perspektiven auf die Leinwand. Die Beschäftigung mit indigenen Kulturen soll zu mehr Verständnis beitragen, was ein konstruktives Miteinander auf Augenhöhe überhaupt erst ermöglichen kann.
Letztes Jahr konnten die Tage des indigenen Films leider nicht wie gewohnt im Lichtspieltheater Wundervoll li.wu stattfinden.
Stattdessen wurde das Festival online durchgeführt. Die meisten der Filme, die wir zeigen wollten, konnten so von zu Hause aus geschaut werden und so konnten auch erstmals Interessierte, die nicht den Weg nach Rostock nehmen konnten, an dem Festival teilnehmen. Bei den Online-Vorträgen zu den Themen Die Darstellung der Indigenen in Museen und Medien, Landrechte und indigenes Wissen in Amerika und Indigener Naturschutz kamen Besucher*innen, Vortragende und die Festival-Orga ins Gespräch. Dies hat wieder deutlich gemacht, dass der Austausch miteinander wesentlich für ein Filmfestival ist. Wir hoffen, dass wir das diesjährige Film- und Workshop-Programm wieder im Kino veranstalten können und uns das Festival wieder physisch zusammenbringt. Selbstverständlich werden wir die Filmtage entsprechend der dann erforderlichen Hygienemaßgaben umsetzen und falls die Durchführung im Kino nicht möglich ist, das Festival wieder online veranstalten.
Der Schwerpunkt in diesem Jahr lautet Indigenous Lives Matter
Indigene sind sehr viel häufiger struktureller Gewalt ausgesetzt als Angehörige der Mehrheitsgesellschaft, nicht selten mit tödlichem Ausgang. Systematische staatliche Repression gegen Indigene ist eher die Regel als die Ausnahme. Sie offenbart sich durch Polizeiwillkür, den erschwerten Zugang zu Rechtshilfe, Ungleichbehandlung vor Gericht oder gar durch gezielte Militärgewalt gegen ethnische Minderheiten.
Diese Bedrohung des eigenen Lebens, nicht selten durch staatliche Akteure, und die Sorge um die Sicherheit ihrer Gemeinschaftsmitglieder eint Indigene weltweit. Diese Erfahrung teilen sie mit Schwarzen und People of Colour in weißen Mehrheitsgesellschaften .
All over the world, indigenous societies are marginalised within their specific regional and political contexts. Their cultures are connected in diverse ways to the painful history of colonialism and its ongoing consequences. The construction of indigenous cultural identity is formed on the one hand by standing up to the dominant culture and way of life and on the other hand, accepting these on their own terms – i.e. independently shaping their own living circumstances.
Media portrayals of indigenous people mostly reproduce stereotypes and clichés; in films and on TV, indigenous people rarely have their own voice.
The event „Tage des indigenen Films“ (indigenous film days) in Rostock aims to awaken interest in the culture and social situation of indigenous societies and to put indigenous perspectives on the big screen. Thematising indigenous cultures should contribute to more understanding of what a constructive coexistence on equal terms can make possible in the first place.
Last year, the indigenous film days could unfortunately not take place as usual in the Lichspieltheater Wundervoll li.wu. Instead, the festival was carried out online. In this way, most of the films that we wanted to show could be watched at home and for the first time, people who couldn’t make the journey to Rostock could take part in the festival. The online talks about the topics The Portrayal of Indigenous People in Museums and the Media, Land Rights and Indigenous Knowledge in America and Indigenous Nature Conservation opened a dialogue between visitors, speakers and the festival organisers. This once again made it clear that an exchange with one another is essential for a film festival. We hope that we will be able to host this year’s film and workshop programme in the cinema again and that the festival will again bring us together physically. Of course, we will carry out the film days in the line with the then required hygiene precautions and if holding the festival in the cinema is not possible, host it online again.
The focus this year is Indigenous Lives Matter.
Las sociedades indígenas de todo el mundo son marginadas en contextos específicamente regionales y políticos. Sus culturas están relacionadas continuamente en muchas formas con la dolorosa historia del colonialismo y sus efectos. El negar la propia identidad cultural indígena se caracteriza, por un lado, por el deseo de querer afirmarse frente a la cultura y el modo de vida hegemónico y, por otro, por aceptarlos de manera autodeterminada, es decir, reestructurando de manera autónoma las propias condiciones de vida.
En la interpretación que los medios de comunicación hacen de los pueblos indígenas, se reproducen en su mayoría estereotipos y clichés; Los pueblos indígenas rara vez tienen voz propia en el cine y la televisión.
La jornada de cine indígena en Rostock tienen como objetivo despertar el interés por la cultura y la situación social de las sociedades indígenas y llevar las perspectivas indígenas a la pantalla grande. El trabajo conjunto con las culturas indígenas debería contribuir, en primer lugar, a una mejor comprensión de lo que una unión constructiva a la misma altura puede hacer posible entre los pueblos.
El año pasado, el festival de cine indígena no se pudo llevar a cabo como de costumbre en la sala de cine Wundervoll li.wu.
Programm der Filmtage 2021
Alle Veranstaltungen finden im Lichtspieltheater Wundervoll li.wu. in der Friedrichstraße 23 statt. Moderierte Diskussion im Anschluss an die Vorführungen.

Indigene Sichtweisen in Partizipativen Filmproduktionen am Beispiel von „ONE WORD“ Workshop mit Mark Uriona von den Kameradist:innen




Artistic epistemologies from the aftermath of colonialism and the question of indigeneity in Southeast Asia




Decentering BIPoC – Warum der neumodische Begriff „Black, Indigenous und People of Color“ problematisch ist

