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Tage des indigenen Films
Indigener Film - aktuelles Jahresfoto

14. - 17.11.2024

Editorial

Die 12. Tage des Indigenen Films finden dieses Jahr vom 14.11.2024 bis zum 17.11.2024 statt, wie immer im li.wu. (Lichtspieltheater Wundervoll) in der Frieda23 in Rostock.

Wir freuen uns, in diesem Jahr bereits am Donnerstag einen Eröffnungsfilm zu zeigen und gemeinsam mit euch auf die kommenden Filmtage zu blicken.

Dieses Jahr bietet das Festival ein vier Tage langes Filmprogramm, das Dokumentar- und Spielfilme von indigenen Filmschaffenden sowie Filme über verschiedene Lebensrealitäten in indigenen Gesellschaften umfasst. Darüber hinaus thematisiert das Programm die globalen Verflechtungen und Auswirkungen des Kolonialismus. Alle Filme werden durch eine inhaltliche Einführung und eine moderierte Diskussion gerahmt. So wollen wir Indigenen Perspektiven, die im deutschen Kino unterrepräsentiert sind, mehr Sichtbarkeit bieten und für das Publikum eine Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit ihnen und zum Austausch untereinander schaffen.

Am Donnerstag beginnen die Filmtage mit einer Lecture-Performance und am Samstag und Sonntag eröffnet am Nachmittag jeweils ein Vortrag den Festivaltag. Die Teilnahme an der Lecture-Performance und den Vorträgen ist kostenfrei. Interessierte, die nicht die Möglichkeit haben, zu uns ins Kino zu kommen, können über einen Link auf unserer Homepage digital daran teilnehmen.

Ein Festivalticket für 25,00€, das den Eintritt zu allen Filmen beinhaltet, ist im Kino erhältlich. Für einzelne Filmvorstellungen gelten die Preise des li.wu: 8,00€ Normalpreis, 6,00€ ermäßigt und 5,00€ unter 21 Jahren.

Mehr Infos zu Preisen, Anfahrt und dem Kino in der Frieda23 findet ihr auf der Seite des li.wu. Der Zugang zum Kino ist barrierefrei.

Aktuelle Informationen findet ihr auf dieser Website sowie auf Instagram (@indigenerfilm) und Facebook. Für Fragen und Anmerkungen erreicht ihr uns unter info@indigenerfilm.de.

Das diesjährigen Programmheft ist hier zum Download verfügbar.

Das Jahresthema 2024 lautet „Kulturelle Selbstbestimmung“.

Die kulturelle Selbstbestimmung Indigener Gesellschaften ist seit 2007 als Recht in der Erklärung über die Rechte indigener Völker der Vereinten Nationen verankert. Sie wird dort definiert als die Möglichkeit, kulturelle Identität und Lebensformen bewahren und entwickeln zu können.

Kulturelle Selbstbestimmung ist gefährdet, wenn das kulturelle Erbe unterdrückt oder innerhalb eines gesellschaftlichen Machtgefälles verformt oder angeeignet wird.

Dies geschieht zum Beispiel, wenn sich Indigene Gesellschaften aus ökonomischen Gründen gezwungen sehen, Aspekte ihrer Kultur touristisch zu vermarkten. Auf Touren wird dann den Gäst*innen das angeboten, was ihren Vorstellungen entspricht und wofür sie bereit sind zu bezahlen. Dabei werden Kulturgüter aus ihrem Kontext gerissen und als Souvenirs verkauft. Diese Form der Kommodifizierung, also des Zur-Ware-Machens von Kultur, steht in einem größeren Zusammenhang der kulturellen Aneignung und Vermarktung.

Mit der kolonialistischen Unterwerfung von Menschen geht die Aneignung von Wissen und Kultur von Indigenen einher – von Überlebenstechniken, über Mythologie, bis zu Musik, Tanz, Kleidung und Mode. Auch weiterhin geben diejenigen, die eine kulturelle Hegemonie in einer Gesellschaft ausüben – oftmals Weiße – Aspekte Indigener Kultur als ihre eigenen aus und ziehen kommerziellen Nutzen daraus.

Kreative Schöpfung basiert auch auf Austausch und Imitation. Sie benötigt die gegenseitige Beeinflussung über kulturelle Grenzen hinweg. Dies kann aber nur mit Respekt und Anerkennung geschehen, wenn ihre Ursprünge offengelegt werden, eine Beteiligung an den Profiten und die Deutungshoheit der eigenen Darstellung marginalisierter Gruppen gewährleistet sind.

Nicht erst seit der sogenannten „Winnetou-Debatte“ ist die Frage um die Legitimität kultureller Aneignung auch in Deutschland Teil eines Kulturkampfes, der auch auf Kosten Indigener ausgetragen wird. 2022 kam ein Film in die deutschen Kinos, der auf den realitätsfernen und klischeehaften Vorstellungen Karl Mays von den Indigenen Nordamerikas basiert. Einige sehen durch die kritische Auseinandersetzung mit den Darstellungen von Indigenen in dem Film ihre Kindheitshelden und damit ein Stück ihrer eigenen Identität in Gefahr und deuten die Kritik als Teil einer vermeintlichen Cancel-Culture, die den Raum des Sagbaren einschränken würde.

Die betroffenen Indigenen Gesellschaften haben das Recht gehört zu werden, wenn sie darauf aufmerksam machen, was die rassistischen Stereotype, die in Western-Filmen und sogenannten „Indianerfilmen“ reproduziert werden, für sie bedeuten. Ihre Stimmen schaffen sich in deutschen Medien zunehmend Gehör. Der Aktivist und Autor Tyrone White, ein in Deutschland lebender Lakota, wird im Deutschlandfunk zu seiner Einschätzung als Betroffener befragt, der Autor, Psychologe und Filmemacher Red Haircrow gibt ein Interview im Stern: Sie fordern dazu auf mit der Praxis des Redfacing zu brechen – weder als Faschingskostüm noch als Kinderfilmfigur sei ein Klischeebild von Indigenen geeignet. Dieses ist vielmehr eine weiße Projektion, basiert auf der kolonialen Unterdrückungsgeschichte und relativiert diese gleichzeitig.

Indigene Kulturschaffende müssen ihre Geschichten auf selbstbestimmte Weise erzählen und präsentieren können. In der Filmwelt gilt es die Kinolandschaft diverser zu machen – dem westlich geprägten Kino etwas entgegenzusetzen und, im Falle der Tage des Indigenen Films, Indigenen Perspektiven die Leinwand zu überlassen. Kino war und ist ein zentraler Ort der Reproduktion rassistischer Stereotype. Die Aneignung des Mediums Films und des Zugangs zu seiner Industrie ist Teil kultureller Selbstbestimmung.

Ein weiterer entscheidender Aspekt der kulturellen Selbstbestimmung Indigener Gesellschaften ist die Restitution ihrer Kulturgüter. Diese wurden – zum großen Teil – während der Kolonialzeit geraubt oder unter fragwürdigen Umständen erworben und sind von unschätzbarem Wert für die kulturelle Identität der Herkunftsgesellschaften. Die Rückgabe ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch ein notwendiger Schritt zur Heilung und Wiederherstellung der kulturellen Integrität. Die Rückgabe erfordert eine enge Zusammenarbeit der Museen und Sammlungen mit den Indigenen Gesellschaften, die die kulturelle Bedeutung der Güter am besten kennen. Die Restitution ist, teilweise aufgrund bürokratischer und diplomatischer Hürden, ein langwieriger und kostspieliger Prozess. Die Klärung der Eigentumsansprüche ist in der Regel komplex. Rechtsansprüche sind in manchen Fällen schwer nachzuweisen und oftmals fehlt der politische Wille auf Seiten der Länder oder Institutionen, die die Objekte besitzen, für die Folgen und die Wiedergutmachung der Aneignung aufzukommen oder die Rückgabe überhaupt zu unterstützen, z.B. Geld, Zeit und Ressourcen in Provenienzforschung oder Zusammenarbeit mit den Herkunftsgesellschaften zu investieren.

Doch die Restitution ist ein essentieller Bestandteil zur Bewahrung und selbstbestimmten Weitergabe kultureller Traditionen, die nicht möglich wäre, wenn das Erbe weiterhin in den Händen anderer bliebe.

Das diesjährige Programm der Tage des Indigenen Films greift in verschiedenen Programmpunkten das Jahresthema Kulturelle Selbstbestimmung, sein Gegenstück, die Kulturelle Aneignung und die Debatte um die Restitution von Kulturgütern auf.

Bei der elften Ausgabe der Filmtage im letzten Jahr hat Thomas Pätzold, Gründer des Festivals und Geschäftsführer des Trägervereins elements Bildung und Kultur in der Einen Welt e.V., zum letzten Mal die Festivalleitung übernommen. Das Team der Tage des Indigenen Films möchte sich an dieser Stelle noch einmal bei Thomas für die langjährige Arbeit bedanken.

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The 12th Days of Indigenous Film will take place this year from 14.11.2024 to 17.11.2024, as always at li.wu. cinema (‘Lichtspieltheater Wundervoll’) in the Frieda23 in Rostock.

This year, we are delighted to show an opening film on Thursday already and take a look at the upcoming festival together with you.

This year, the festival offers a four-day film programme that includes documentaries and feature films by indigenous filmmakers as well as films about different realities of life in indigenous societies. The programme also addresses the global interdependencies and effects of colonialism. All films will be framed by an introduction and a moderated discussion. In this way, we want to offer Indigenous perspectives, which are underrepresented in German cinema, more visibility and create an opportunity for the audience to engage with them and exchange ideas with each other.

On Thursday the festival kicks off with a lecture-performance and on Saturday and Sunday a lecture in the afternoon serves as a opening to the day’s schedule. Admission to the lecture performance and lectures is free of charge. If you are interested, but do not have the opportunity to come to the cinema, you can join digitally via a link on our homepage.

A festival ticket including admission to all films is available at the cinema for €25.00. The li.wu. prices apply for individual film screenings: €8.00 normal price, €6.00 reduced and €5.00 under 21.

You can find more information on prices, directions and the cinema in Frieda23 on the li.wu. website. Access to the cinema is barrier-free.

You can find up-to-date information on this website as well as on Instagram (@indigenerfilm) and Facebook. For questions and comments, you can reach us at info@indigenerfilm.de.

The theme for 2024 is ‘Cultural self-determination’.

The cultural self-determination of indigenous societies has been enshrined as a right in the United Nations Declaration on the Rights of Indigenous Peoples since 2007. It is defined there as the ability to preserve and develop cultural identity and ways of life.

Cultural self-determination is endangered if the cultural heritage is suppressed or deformed or appropriated within a social power imbalance.

This happens, for example, when indigenous societies are forced to market aspects of their culture to tourists for economic reasons. On tours, guests are then offered what meets their expectations and what they are willing to pay for. Cultural artefacts are taken out of their context and sold as souvenirs. This form of commodification, i.e. turning culture into a commodot for sale, is part of a larger context of cultural appropriation and commercialisation.

The colonialist subjugation of people goes hand in hand with the appropriation of indigenous knowledge and culture – from survival techniques and mythology to music, dance, clothing and fashion. Those who exercise cultural hegemony in a society – often white people – continue to pass off aspects of indigenous culture as their own and draw commercial gain from it.

Creative activity is also based on exchange and imitation. It requires mutual influence across cultural boundaries. However, this can only happen with respect and recognition if its origins are disclosed, participation in the profits and the sovereignty of interpretation of marginalised groups‘ own representations are guaranteed.

Not just since the so-called ‘Winnetou debate’ has the question of the legitimacy of cultural appropriation been part of a culture war in Germany, which is being carried out also at the expense of indigenous people. In 2022, a film was released in German cinemas that is based on Karl May’s unrealistic and clichéd ideas about the indigenous peoples of North America. Some see a critical examination of the depictions of indigenous people in this film as a threat to their childhood heroes and thus a part of their own identity, and view criticism as part of a supposed ‚cancel culture‘ that would restrict the space of what can be said.

The indigenous societies affected have the right to be heard when they draw attention to what the racist stereotypes reproduced in western films and so-called ‘Indian films’ mean for them. Their voices are increasingly being heard in the German media. The activist and author Tyrone White, a Lakota living in Germany, is interviewed on Deutschlandfunk about his assessment as an affected person, and the author, psychologist and filmmaker Red Haircrow gives an interview in Stern: they call for a radical break with the practice of redfacing – a clichéd image of indigenous people is neither suitable as a carnival costume nor as a children’s film character. Rather, this is a white projection, based on the colonial history of oppression and at the same time relativises it.

Indigenous cultural practitioners must be able to tell and present their stories in a self-determined way. In the film world, it is important to make the cinema landscape more diverse – to counter the Western-influenced cinema and, in the case of the Days of Indigenous Film, to give the screen to Indigenous perspectives. Cinema was and is a central place for the reproduction of racist stereotypes. The appropriation of the medium of film and access to its industry is part of cultural self-determination.

Another crucial aspect of the cultural self-determination of indigenous societies is the restitution of their cultural artefacts. These were – for the most part – stolen during the colonial era or acquired under questionable circumstances and are of inestimable value to the cultural identity of the communities of origin. Restitution is not only a question of justice, but also a necessary step towards healing and restoring cultural integrity. Restitution requires close co-operation between museums and collections and the indigenous communities who know the cultural significance of the items best. Restitution is a lengthy and costly process, partly due to bureaucratic and diplomatic hurdles. The clarification of ownership claims is usually complex. In some cases, legal claims are difficult to prove and there is often a lack of political will on the part of the countries or institutions that own the objects to pay for the consequences and compensation of the appropriation or to support the restitution at all, e.g. to invest money, time and resources in provenance research or cooperation with the societies of origin.

However, restitution is an essential part of the preservation and self-determined transmission of cultural traditions, which is not possible as long as the cultural heritage remains in the hands of others.

This year’s programme of the Days of Indigenous Film takes up the annual theme of cultural self-determination, its counterpart, cultural appropriation and the debate on the restitution of cultural artefacts at various points.

At the eleventh edition of the film festival last year, Thomas Pätzold, founder of the festival and executive director of the non-profit organisation elements Bildung und Kultur in der Einen Welt e.V., took over as festival director for the last time. The Indigenous Film Days team would like to take this opportunity to thank Thomas once again for his many years of work.

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Las XII Jornadas de Cine Indígena tendrán lugar este año del 14.11.2024 al 17.11.2024, como siempre en li.wu. (Lichtspieltheater Wundervoll) en el Frieda23 de Rostock.

Este año, nos alegramos de poder proyectar una película inaugural el jueves y esperamos con impaciencia los próximos días de cine junto a usted.

Este año, el festival ofrece un programa cinematográfico de cuatro días que incluye documentales y largometrajes de cineastas indígenas, así como películas sobre diferentes realidades de la vida en las sociedades indígenas. El programa también aborda las interdependencias globales y los efectos del colonialismo. Todas las películas estarán enmarcadas por una introducción y un debate moderado. De este modo, queremos ofrecer más visibilidad a las perspectivas indígenas, infrarrepresentadas en el cine alemán, y crear una oportunidad para que el público se comprometa con ellas e intercambie ideas entre sí.

Las Jornadas de Cine comienzan el jueves con una conferencia espectáculo y el sábado y el domingo una conferencia abre la jornada del festival por la tarde. La participación en los conferencias es gratuita. Los interesados que no tengan la oportunidad de acudir al cine pueden participar digitalmente a través de un enlace en nuestra página web.

En el cine se podrá adquirir un abono para el festival por 25,00 euros, que incluye la entrada a todas las películas. Para las proyecciones de películas individuales se aplican los precios LiWu: 8,00 euros precio normal, 6,00 euros reducido y 5,00 euros para menores de 21 años.

Encontrará más información sobre precios, direcciones y el cine en Frieda23 en el sitio web li.wu. El acceso al cine es sin barreras.

Encontrará información actualizada en este sitio web, así como en Instagram (@indigenerfilm) y Facebook. Para preguntas y comentarios, puede ponerse en contacto con nosotros en info@indigenerfilm.de.

El tema de 2024 es «Autodeterminación cultural».

La autodeterminación cultural de las sociedades indígenas está consagrada como derecho en la Declaración de las Naciones Unidas sobre los Derechos de los Pueblos Indígenas desde 2007. Allí se define como la capacidad de preservar y desarrollar la identidad cultural y las formas de vida.

La autodeterminación cultural se pone en peligro cuando el patrimonio cultural se suprime o se deforma o se apropia dentro de un desequilibrio de poder social.

Esto ocurre, por ejemplo, cuando las sociedades indígenas se ven obligadas a comercializar aspectos de su cultura a los turistas por razones económicas. En las visitas turísticas, a los visitantes se les ofrece lo que quieren y por lo que están dispuestos a pagar. Los objetos culturales se sacan de su contexto y se venden como recuerdos. Esta forma de mercantilización de la cultura forma parte de un contexto más amplio de apropiación cultural y comercialización.

La subyugación colonialista de los pueblos va de la mano de la apropiación de los conocimientos y la cultura indígenas, desde las técnicas de supervivencia y la mitología hasta la música, la danza, la ropa y la moda. Quienes ejercen la hegemonía cultural en una sociedad – a menudo los blancos – siguen haciendo pasar por suyos aspectos de la cultura indígena y obtienen de ellos beneficios comerciales.

La actividad creativa también se basa en el intercambio y la imitación. Requiere una influencia mutua más allá de las fronteras culturales. Sin embargo, esto sólo puede ocurrir con respeto y reconocimiento si se revelan sus orígenes, se garantiza la participación en los beneficios y la soberanía de interpretación de las representaciones propias de los grupos marginados.

No sólo desde el llamado «debate Winnetou», la cuestión de la legitimidad de la apropiación cultural forma parte de una guerra cultural en Alemania, que también se libra a costa de los pueblos indígenas. En 2022 se estrenó en los cines alemanes una película basada en las ideas irreales y tópicas de Karl May sobre los pueblos indígenas de Norteamérica. Algunos ven el examen crítico de las representaciones que la película hace de los indígenas como una amenaza a sus héroes de la infancia y, por tanto, a una parte de su propia identidad, e interpretan las críticas como parte de una supuesta cultura de la cancelación (cancel culture) que restringiría el espacio de lo que se puede decir.

Las sociedades indígenas afectadas tienen derecho a ser escuchadas cuando llaman la atención sobre lo que significan para ellas los estereotipos racistas reproducidos en las películas occidentales y en las llamadas «películas indias». Sus voces se oyen cada vez más en los medios de comunicación alemanes. El activista y escritor Tyrone White, un lakota residente en Alemania, es entrevistado en Deutschlandfunk sobre su valoración como afectado, y el autor, psicólogo y cineasta Red Haircrow concede una entrevista en Stern: piden que se rompa con la práctica del redfacing: una imagen tópica de los indígenas no sirve ni como disfraz de carnaval ni como personaje de película infantil. Se trata más bien de una proyección blanca, que se basa en la historia colonial de opresión y al mismo tiempo la relativiza.

Los practicantes de la cultura indígena deben poder contar y presentar sus historias de forma autodeterminada. En el mundo del cine, es importante hacer más diverso el panorama cinematográfico, para contrarrestar el cine de influencia occidental y, en el caso de las Jornadas de Cine Indígena, para dar pantalla a las perspectivas indígenas. El cine ha sido y es un lugar central para la reproducción de estereotipos racistas. La apropiación del medio cinematográfico y el acceso a su industria forman parte de la autodeterminación cultural.

Otro aspecto crucial de la autodeterminación cultural de las sociedades indígenas es la restitución de sus bienes culturales. Éstos fueron – en su mayor parte – robados durante la época colonial o adquiridos en circunstancias cuestionables y tienen un valor inestimable para la identidad cultural de las comunidades de origen. La restitución no es sólo una cuestión de justicia, sino también un paso necesario hacia la curación y el restablecimiento de la integridad cultural. La restitución requiere una estrecha cooperación entre los museos y colecciones y las comunidades indígenas, que son quienes mejor conocen el significado cultural de los objetos. La restitución es un proceso largo y costoso, en parte debido a obstáculos burocráticos y diplomáticos. La aclaración de las reclamaciones de propiedad suele ser compleja. En algunos casos, las reclamaciones legales son difíciles de probar y suele haber falta de voluntad política por parte de los países o instituciones propietarios de los objetos para pagar las consecuencias y compensaciones de la apropiación o para apoyar la restitución en absoluto, por ejemplo, para invertir dinero, tiempo y recursos en la investigación de la procedencia o la cooperación con las sociedades de origen.

Sin embargo, la restitución es una parte esencial de la preservación y la transmisión autodeterminada de las tradiciones culturales, que no sería posible si el patrimonio siguiera en manos de otros.

El programa de este año de las Jornadas de Cine Indígena retoma el tema anual de la autodeterminación cultural, su contrapartida, la apropiación cultural, y el debate sobre la restitución de los bienes culturales en diversos puntos del programa.

En la undécima edición del festival de cine, celebrada el año pasado, Thomas Pätzold, fundador del festival y director gerente de la organización de apoyo elements Bildung und Kultur in der Einen Welt e.V., asumió por última vez la dirección del festival. El equipo de las Jornadas de Cine Indígena quiere aprovechar esta oportunidad para agradecer una vez más a Thomas sus muchos años de trabajo.

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Programm der Filmtage

2024

Donnerstag14.Nov2024
19:00 Uhr
VORTRAG
Lecture-Performance: Rosa Shakur – Eine Reise in die Geschichte der antirassistischen Kämpfe 1920 bis heute
Referent: Rosa Shakur
Moderator: Vincent Bababoutilabo

Die Vortrags-Performance von Vincent Bababoutilabo und der Gruppe Rosa Shakur nähert sich künstlerisch der Kulturellen Selbstbestimmung von PoC. Einerseits historisch, andererseits über eine kritische Auseinandersetzung mit dem Konzept der Kulturellen Aneignung. In der Vortrags-Performance wechseln sich Vortrags-Abschnitte mit musikalischer Darbietung und Blöcke zum Austausch mit dem Publikum ab. Dadurch werden wissenschaftliche, aktivistische und künstlerische Sichtweisen und Formate miteinander verwoben und das Publikum aktiv mit einbezogen.

Rosa Shakur spielt sanften Riot-Pop aus den verschwindenden Ruinen Berlins. Drei Musiker verbinden industrielle Popmusik mit Geschichten über den Kampf der einfachen Leute um ein gutes Leben. Rosa Shakur schafft ein einzigartiges musikalisches Erlebnis mit Schlagzeug, Stimme, Samples sowie Synthesizern und Gitarre. Für ihre bevorstehende Tournee haben sie sich mit der Schriftstellerin und Pädagogin Berena Yogarajah zusammengetan. Gemeinsam diskutieren sie antirassistische und antifaschistische Visionen für eine sozialistische Zukunft.

Zugang zum Livestream via Zoom:
Meeting-ID: 838 7720 0356
Kenncode: 112233

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21:00 Uhr
DIEU EST UNE FEMME (God is a Woman)
Regie: Andrés Peyrot
2023 Frankreich / Schweiz / Panama 86 min OmeU

Wem gehört ein Dokumentarfilm, der die Kultur von Menschen abbildet? Denjenigen, die ihn produzieren? Oder denjenigen, die gefilmt und ausgestellt werden?

Der Eröffnungsfilm der Tage des Indigenen Films 2024 DIEU EST UNE FEMME zeigt eindrucksvoll, was das diesjährige Festival-Jahresthema „Kulturelle Selbstbestimmung“ im Kontext von Dokumentarfilmen bedeutet. Er macht deutlich, welchen Einfluss Dreharbeiten auf eine Indigene Gemeinschaft haben können und welche Kraft ein Film entfalten kann, wenn er in den Händen der Gemeinschaft liegt.

Der französische Filmemacher Pierre Dominique Gaisseau gewinnt 1962 einen Oscar für einen Film, in dem er sich als Abenteurer inszeniert, der sich durch die Wildnis Neu-Guineas kämpft. Während der Dreharbeiten sterben drei Menschen, die er als Träger engagiert.

1975 bricht er nach Panama auf, um seinen nächsten Film zu produzieren: Eine Dokumentation über die Indigene Gesellschaft der Kuna. Er ist fasziniert von der Stellung der Frau bei ihnen und ist überzeugt, bei den Kuna sei das Sakrale weiblich. Das Projekt bekommt den Titel Dieu est une femme. Gaisseau lebt ein Jahr bei ihnen und filmt ihren Alltag. Dabei setzt er die Indigene Gesellschaft nach seinen eigenen Vorstellungen in Szene.

Den Kuna wird versprochen: Wenn der Film fertiggestellt ist, bekommen sie ihn überreicht und können über ihn verfügen.
Doch dieses Versprechen wird gebrochen: Die Kuna bekommen nie zu Gesicht, wie sie inszeniert wurden, denn Gaisseau kommt in finanzielle Schwierigkeiten und eine Bank konfisziert die Filmrollen.
Kuna, die an den Dreharbeiten beteiligt waren, trauern um verblichene Erinnerungen, die auf dem Film festgehalten sind, und kritisieren, dass andere statt sie selbst über ihr Kulturerbe verfügen.

Rund 40 Jahre später entsteht ein neues Filmprojekt. Der schweizerisch-panamaische Filmemacher Andrés Peyrot will festhalten, wie die Kuna in ihren eigenen Worten diese Geschichte erzählen.
Im Zuge des Projekts wird in Paris eine versteckte Kopie von Gaisseaus Films aufgespürt. Er kann endlich bei den Kuna aufgeführt werden. Die Filmvorführung bringt Familien wieder zusammen und setzt eine Diskussion innerhalb der Kuna über ihr eigenes kulturelles Erbe in Gang.

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Freitag15.Nov2024
19:00 Uhr
BETÂNIA
Regie: Marcelo Botta
2024 Brasilien 120 min OmeU

Der in den malerischen Dünen im Nordosten Brasiliens gedrehte Film „Betânia“ erzählt die Geschichte der Titelfigur, einer 65-jährigen Frau, die sich allen Vorschlägen widersetzt, das Dorf in dem sie geboren wurde, zu verlassen, um an einem anderen Ort im Land ein besseres Leben zu finden. In dem Film, in dem die meisten Schauspieler*innen zum ersten Mal vor der Kamera stehen, begleitet die Handlung die Protagonistin bei der Bewältigung verschiedener Herausforderungen. Dazu gehören der Tod ihres Mannes, der Druck von Freund*innen und Familie, anderswo Zuflucht zu suchen, sowie ihre eigenen Identitätskrisen, die sie dank ihrer im Laufe der Jahre erworbenen Widerstandsfähigkeit überwindet.

Der Film handelt in erster Linie von Identität und davon, wie kulturelle Veränderungen und der Lauf der Zeit eine Rolle dabei spielen können, wie wir uns selbst sehen. Der Film beginnt mit einer Beerdigung und endet mit einer lebensbejahenden Feier, beide Ereignisse werden durch die gleiche mitfühlende, optimistische Linse eingefangen. Nur wenige Aspekte des Lebens sind beständig, aber dieser Film verfolgt Sichtweisen, die unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Unvermeidlichkeiten lenken und sie als bewegende Momente im Leben seiner Protagonist*innen darstellen. Die Menschen gehen mit Trauer und fröhlichen Anlässen auf ähnliche Weise um. Wir erhalten Einblicke in ihre Traditionen, gemischt mit zeitgenössischen Aspekten, die „Betânia“ zu einem anregenden Film machen; einem Film, der Familie und Gemeinschaft aus der Perspektive einer komplexen Protagonistin beleuchtet, die ihre eigenen Überzeugungen und ihr Verständnis der Welt, die sie umgibt, in Frage stellt.

BETÂNIA ist inspiriert von der Geschichte der Gemeindevorsteherin Maria do Celso, die jahrzehntelang für die Energieversorgung ihres abgelegenen Dünendorfes kämpfte und die Regisseur Marcelo Botta während der Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm im Jahr 2018 kennenlernte.
Der Film enthält über 60 musikalische Momente, wobei der Soundtrack von neu abgemischten Versionen populärer amerikanischer Hits bis hin zu traditioneller brasilianischer Musik wie Tambor de Crioula und Bumba Meu Boi reicht.

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22:00 Uhr
KOTTUKKAALI
Regie: P.S. Vinothraj
2024 Indien 100 min OmeU

Zwei indische Familien planen die Hochzeit zwischen Meena und Pandi, doch es gibt ein Problem: Meena liebt jemanden aus einer niederen Kaste und verleiht ihrem Protest gegen die arrangierte Ehe ausgerechnet Ausdruck, indem sie fortan schweigt. Die Familien sind davon überzeugt, dass die junge Frau von Dämonen besessen sein muss und beschließen daher, gemeinsam zu einem Seher zu reisen, der die Dämonen austreiben soll. Der Film ist ein ungewöhnlicher Roadmovie: Ein Doppelfamilien-Verband macht sich auf zwei Mopeds und einer Autorikscha auf den Weg über staubige Landstraßen und schmale Pfade zwischen den Dörfern, wobei die Reise immer wieder unterbrochen werden muss, der Weg von Hindernissen und schlechten Omen gesäumt zu sein scheint.

Wie der englische Titel des Films „The Adamant Girl“ (also: Das unnachgiebige Mädchen) schon suggeriert, handelt der Film von einer jungen Frau, die sich widersetzt, die sich stur und widerspenstig zeigt. Und das auf eine Weise, die leise, aber unbezwingbar ist: Meenas Schweigen wird zu einem kraftvollen Akt des Widerstands, ein stiller Protest gegen die Strukturen, die sie und die anderen Frauen ihrer Stimme und Selbstbestimmung berauben. Im Laufe des Films werden die Dynamiken innerhalb der Familien zunehmend klarer: Pandi kämpft mit seiner fragilen Männlichkeit und zeigt, wie tief verwurzelt die Vorstellung ist, durch Gewalt und Kontrolle seine Macht zu behaupten. Die Schwestern von Pandi und Meena werden ständig zum Schweigen aufgefordert, wodurch die alltägliche Unterdrückung von Frauen einen Ausdruck findet. Der Film macht deutlich, dass patriarchale Strukturen alle Charaktere, Männer wie Frauen, in stereotype Rollen zwingen und sie in ihrer Persönlichkeit einschränken, indem sie ihnen den Raum zur freien Entfaltung nehmen.

Der Regisseur P.S. Vinothraj, der auch das Drehbuch zum Film verfasst hat, betont, dass es in seinen Augen im Film keine guten oder schlechten Charaktere gäbe, sondern dass die Handlungen der Figuren aus der Gesellschaft, in der sie leben, und aus ihrer finanziellen und kulturellen Situation resultieren. In Bruchstücken – die zum Teil ziemlich scharfe Kanten aufweisen – kristallisieren sich die gesellschaftlichen Verhältnisse immer weiter heraus und es wird zunehmend deutlich, dass sie weniger als individuelle Personen konzipiert sind, denn als Repräsentanten verschiedener gesellschaftlichen Rollen, deren Gewaltausbrüche, Überzeugungsversuche und Schweige-Elegien hier aufeinandertreffen.

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Samstag16.Nov2024
16:00 Uhr
VORTRAG
Von kultureller Diskriminierung zur kulturellen Selbstbestimmung. Indigene darstellende Künste im 21. Jahrhundert
Referent: Prof. Dr. Karsten Kiewitt
Moderator: Martin Kopplin

Seit Jahrhunderten werden Indigene Gemeinschaften rund um den Globus verfolgt, ausgebeutet und massiv diskriminiert. Indigene Aktivist*innen weisen darauf hin, dass der Kolonialismus noch immer nicht überwunden ist und lediglich mit subtileren Methoden praktiziert wird. So werden bis heute Indigene Kulturen überwiegend aus westlicher Perspektive präsentiert, etwa in Spielfilm-Produktionen nicht-Indigener Filmschaffender. Zwar werden Rollen mit Indigenen Schauspieler*innen besetzt und traditionelle Sprachen verwendet. Themen oder Umsetzung jedoch werden überwiegend durch die nicht-Indigenen Verantwortlichen bestimmt und dabei häufig Klischees aufrechterhalten. Seit 2007 die UN-Erklärung über die Rechte Indigener Völker verabschiedet wurde, ist ein deutliches Anwachsen an Film- und Theaterproduktionen Indigener Kunstschaffender feststellbar. Sie präsentieren die traditionellen Gemeinschaften aus ihrer Perspektive, diskutieren deren aktuelle Themen und ermöglichen die Auseinandersetzung mit der jeweils eigenen Kultur, wie etwa die Arbeiten der jungen Aymara-Filmemacherin Milka Arteaga und vieler anderer. Dem liegt dieses Verständnis zugrunde: Indigene darstellenden Künste haben die Kraft, die durch koloniale Praktiken entstandenen Schäden zu heilen, Zugänge zu kulturellem Wissen zu ermöglichen und eine souveräne Präsenz für die Indigenen Völker zu schaffen. Kulturelle Selbstbestimmung wird so zu einem zentralen Medium für Dekolonialisierung. Im Vortrag soll diese Entwicklung anhand von Beispielen für Indigenes Kunstschaffen dargestellt werden.

Karsten Kiewitt ist Professor für Soziale Inklusion in Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte sind Inklusion und Soziale Teilhabe, Inklusion und Umgang mit Beeinträchtigung in traditionellen Indigenen Gemeinschaften, Indigenes Wissen, Dekolonialisierung des Wissens, Dialoggestaltung zwischen Indigenen und westlichen Wissenschaftler*innen. Er ist u.a. Mitbegründer des Circle „Indigenous and Pluriverse Knowledge(s) and Sciences and Western Science”, mit dem ein Dialog zwischen Indigenen Wissenschaftler*innen und deutschen Wissenschaftler*innen initiiert wurde.

Zugang zum Livestream via Zoom:
Meeting-ID: 854 2471 4434
Kenncode: 210535

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18:00 Uhr
VALENTINA O LA SERENIDAD
Regie: Ángeles Cruz
2023 Mexiko 86 min OmeU

Valentina ist ein neunjähriges Mädchen, das mit ihrer Familie am Rande einer kleinen Gemeinde in Oaxaca, Mexiko, lebt. Sie zeichnet ihre eigenen Comics und wenn sie einen Umhang trägt, stellt sie sich vor, wie ihre Lieblingsheldin Kandi die Kraft zu haben, Blitz und Donner zu beeinflussen. Bei einem Unfall ertrinkt Valentinas Vater im nahegelegenen Fluss. Valentina kann nicht glauben, dass er nicht mehr wiederkommen wird. Sie verbringt viel Zeit im Wald und spürt dort in Stille ihren Gefühlen nach. Als sie versehentlich in den Fluss fällt, hört sie ihren Vater auf Mixtekisch zu ihr sprechen. Für die Sprache hatte sie sich nie interessiert, solange er noch lebte. Sie bittet ihren Freund Pedro, ihr die Sprache ihrer Gemeinschaft beizubringen. Im Mixtekischen kann sie eine Verbindung zu ihrem Vater aufbauen und findet Halt durch die Verbindung zu ihrer Kultur. Valentina verbringt so viel Zeit wie möglich im Wald und wartet am Fluss auf neue Nachrichten ihres Vaters. Der Film ist eine Reise, auf der Valentina ihre wahre Superkraft finden muss: Trotz des Schmerzes, den der Verlust eines geliebten Menschen mit sich bringt, Gelassenheit, Akzeptanz und den Mut zum Weiterleben zu finden.

Die Filmemacherin Ángeles Cruz ist selbst mixtekisch sprechende Ñuu Savi und kommt aus dem Ort, in dem VALENTINA O LA SERENIDAD spielt. Cruz hat selbst im Alter von neun Jahren ihren Vater verloren. Sie entwickelte das Drehbuch während der Covid-19 Pandemie, durch die sie den weiteren Verlust geliebter Menschen befürchtete. Die Figuren Valentina und Pedro sind Fiktion, doch fließen in sie neben dem autobiographischen Anteil Eindrücke aus ihrem Gemeinschaftsleben mit ein. Die Schauspieler*innen sind Laien aus den umliegenden Ortschaften, die Cruz bei Kreativworkshops kennengelernt hat.

Die Motive des Films und sein Entstehungsprozess seien auf vielfältige Weise von der mixtekischen Kultur beeinflusst: Der Wald als Ort, in dem schweigend der Trauer nachgegangen wird, ebenso wie die kollektiven Entscheidungen von Lehrer*innen und Eltern in der Schule und die spirituelle Heilung am Ort des Unfalls von Valentinas Vaters. Auch am Set wurden Entscheidungen kollaborativ vom gesamten Filmteam getroffen.

Für Ángeles Cruz sind Indigene Stimmen im mexikanischen Kino und darunter mixtekische Produktionen weiterhin unterrepräsentiert. Das Wiedererlangen der Indigenen Sprache, schütze vor dem Vergessen der eigenen Geschichte und halte die Gemeinschaft zusammen.

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20:00 Uhr
BANEL E ADAMA
Regie: Ramata-Toulaye Sy
2023 Frankreich / Senegal / Mali 87 min OmeU

Banel und Adama sind zwei junge Menschen in einem entlegenen senegalesischen Dorf, die sehr verliebt zu sein scheinen: verträumt, mondsüchtig und völlig vernarrt ineinander. Immer wieder schreibt Banel in ihrem Notizbuch – wie ein Mantra – „Banel und Adama“. Sie träumen davon, eines Tages gemeinsam in einem verlassenen Haus außerhalb des Dorfes zu leben, das noch von einem Sandsturm verschüttet ist.

Die Verbindung der beiden Liebenden wird auf die harte Probe gestellt, als Adama als der nächste in der Reihe der Dorfvorsteher sich mit Banels Unterstützung weigert, das Amt zu übernehmen. Die Ereignisse geraten bald außer Kontrolle, denn eine noch nie dagewesene Dürre löscht den größten Teil der Rinderherde des Dorfes aus. Die Ältesten glauben, dass Gott sie bestraft, weil Adama seinen rechtmäßigen Platz als Dorfvorsteher abgelehnt hat. Schon bald beginnt er, seine Entscheidung zu bereuen, denn seine Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft lastet schwer auf ihm. Aber Banel ist unerbittlich und besteht darauf, dass alle Dorfbewohner*innen sterben können, solange sie und Adama zusammen sind. Jedes Mal, wenn Adama im Namen der Gemeinschaft handelt, stellt sie es als persönlichen Verrat dar.

In ihrem Film schildert die Regisseurin Ramata-Toulaye Sy die Ereignisse hauptsächlich aus der Sicht von Banel, einer jungen Frau, die ein feministisches Bewusstsein auslebt, das im Widerspruch zu den Bräuchen der Gemeinschaft steht. Sie lehnt die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung ab und möchte lieber Rinder hüten, als Felder zu bestellen oder Wäsche zu waschen. Der Gedanke an die Geburt eines Kindes stößt sie ab, obwohl ihr gesagt wurde, dass es ihre Aufgabe als Frau sei, für einen männlichen Erben zu sorgen. Vor allem aber macht sie sich verdächtig, weil sie in ihren Ehemann Adama verliebt ist, wohingegen die meisten Frauen der Gemeinschaft ihre arrangierten Ehen und sexuellen Pflichten als grundlegende Verantwortung akzeptieren.

Ramata-Toulaye Sy wurde in Bezons, einem Pariser Vorort, geboren und absolvierte die Filmhochschule La Femis, wo sie ab 2015 das Drehbuch zu BANEL E ADAMA entwarf. Literaturbegeistert arbeitete sie an Drehbüchern wie „Sibel“ für Guillaume Giovanetti und Cagla Zencirci oder „Notre-Dame du Nil“ von Atiq Rahimi mit. Doch Covid und die damit verbundene Isolation brachten sie dazu, 2021 ihren ersten Kurzfilm, „Astel“, zu schreiben, der im Norden Senegals gedreht wurde. Die gewonnenen Auszeichnungen ermutigten sie, BANEL E ADAMA wieder aufzunehmen, um ihren Wunsch u.a. nach weiblicher Emanzipation zu erforschen. Die Regisseurin schlägt eine Brücke zwischen mehreren Weltanschauungen für eine ausgesprochen universalistische Fiktion, die im Senegal, wo ihre Eltern herkommen, spielt und in der Sprache Pulaar gedreht wurde.

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22:00 Uhr
IN THE BELLY OF A TIGER
Regie: Jatla Siddhartha
2024 Indien / USA / China / Indonesien / Taiwan 91 min OmeU

Im ländlichen Indien können viele Bäuer*innen von der Bestellung ihres Landes nicht mehr leben. Sie müssen ihr Land verkaufen, um zu überleben und sind trotzdem hoch verschuldet. Das ältere Ehepaar Bhagole und Prabhata kehrt mit dem Sohn Saharsh und den beiden Enkelinnen in ihr altes Dorf zurück, nachdem der Versuch in der Stadt einen Ausweg aus dem Elend zu finden gescheitert ist.
Tiger leben in dem an das Dorf angrenzenden Wald. Sie sind das Nationalsymbol für Indiens Reinheit, Kraft und Macht. Auch wenn sie die Leben der Dorfbewohner*innen bedrohen, dürfen sie nicht gejagt werden. Ihr Leben scheint mehr Wert zu sein als das der Bäuer*innen. Tötet ein Tiger ein Familienmitglied, steht eine staatliche Entschädigung in Aussicht.

Die einzige Möglichkeit etwas Geld zu verdienen ist es als Tagelöhner*in um Arbeit in der Fabrik zu betteln. Bhagole wird abgewiesen, da er zu alt sei. Sein Sohn malocht dort bis tief in die Nacht, um seine Töchter durchzubringen. Da auch dies keine menschenwürdige Perspektive für die Familien bietet, ziehen einige der verzweifelten Dorfbewohner*innen das Opfer ihres eigenen Lebens in Betracht, um zumindest für ihre Nachkommen einen Ausweg aus dem Kreis der Ausbeutung zu finden. Sie gehen zu den Tigern in den Wald.

Ein Ausweg aus dem Kreislauf des Leids verspricht auch die Religion. Gottheiten bieten Trost und Beistand. Im Straßentheater des Dorfes wird die Gajendra Moksha aufgeführt, die Legende vom treuen Elefantenkönig Gajendra, der von einem Krokodil angegriffen wird, als er mit seiner Herde zur Wasserstelle geht. Über tausend Jahre kämpft der Elefantenkönig mit dem Krokodil, bis ihm Gott Vishnu zu Hilfe eilt und ihn für seine Geduld und Frömmigkeit mit in den Himmel nimmt. Auch die göttliche Erlösung lässt unendlich lange auf sich warten.

Die Dorfbewohner*innen zeigen sich Tag für Tag, warum sich der Kampf ums Überleben lohnt: Aus Liebe zu ihrer Familie, für die Träume der Kinder und wegen der Solidarität, die sich die Machtlosen gegenseitig zeigen.

IN THE BELLY OF A TIGER erzählt auf berührende Weise die Liebesgeschichte eines Paares, das, auch wenn es am Abgrund steht, ein gemeinsames Leben hinter sich hat. Ihre Erinnerungen daran kann ihnen niemand nehmen. Der Film nimmt sich viel Zeit für die Schönheit, in der die Familienmitglieder und Schicksalsgenoss*innen miteinander umgehen. Aus Liebe und Verbundenheit entspringt Hoffnung auf ein besseres Leben.

Die Macht des hindunationalistischen Premierministers Narendra Modi wurde in den letzten Jahren durch kaum etwas so stark herausgefordert wie durch die massiven Bauernproteste, die von 2020 bis 2021 die indische Politik dominierten und in diesem Jahr erneut aufflammten. Die Bauern kämpfen unter anderem für staatlich garantierte Mindestpreise und für die Stärkung einer unabhängigen Landwirtschaft, die nicht von großen Konzernen kontrolliert werden soll.

Der indische Filmemacher Jatla Siddharta steht selbst hinter der Kamera. Er fängt die Stimmung des Waldes und die Ruhe des nächtlichen Dorflebens ein und setzt mit einer farbenfrohen visuellen Komposition surrealistische Akzente. Die Filmmusik von Shigeru Umebayashi ist stimmungsvoll und tragend. Jatla beschäftigt sich seit fünf Jahren mit dem Thema bäuerlicher Verzweiflung, nachdem er durch einen Zeitungsartikel auf den Fall einer 55-jährigen Frau aufmerksam wurde, die tot an einem Waldrand gefunden wurde. Es wird spekuliert, dass sie sich einem Tiger opfern wollte, um ihre Familie aus der Verschuldung zu befreien. Jatla zog in ihr Dorf und beschloss das tägliche Überleben seiner Bewohner*innen zu porträtieren. Die meisten Rollen werden von den Dorfbewohner*innen selbst übernommen, während Bhagole und Prabhata von zwei Theaterschauspieler*innen aus der Region verkörpert werden. Da an dem Originalschauplatz gedreht wurde, waren die Dreharbeiten von echten Tigern gefährdet, die im ans Dorf angrenzenden Reservat leben.

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Sonntag17.Nov2024
16:00 Uhr
VORTRAG
Wie dekolonial ist die Sprache in deutschen ethnologischen Museen? Zum Verhältnis von Sprache und Fremdwahrnehmung
Referent: Prof. Dr. Albert Gouaffo
Moderator: Paulina Backs

Im Zuge der europäischen Nationsbildungsprozesse und der damit verbundenen Aneignung von Ressourcen aus der sogenannten Außenwelt entwickelten sich aus den bisherigen Kuriositätenkabinetten der Bourgeoisie Völkerkundemuseen, die später als ethnologische Museen bezeichnet wurden. Große Gebäude und Institutionen wurden errichtet, um materielle Kulturgüter aus außereuropäischen Regionen zu bewahren, zu studieren und dem heimischen Publikum zu präsentieren. Dieser Prozess der Translokation und Aneignung fremder Kulturgüter fand in den meisten Fällen, insbesondere im kolonialen Kontext, unter gewaltsamen Bedingungen statt. Die Sprache als Medium der Wahrnehmung und Vermittlung war dabei kolonial und imperial geprägt. Sie verstärkte die Distanz zwischen den fremden und den eigenen Kulturen, zwischen „ihnen“ und „uns“, zwischen vermeintlich primitiven, rückständigen Gesellschaften und den zivilisierten europäischen Nationen. Ethnologische Museen fungierten somit auch als Institutionen, die das nationale Identitätsnarrativ stützten.
Wie gestaltet sich heute, im postkolonialen und post-imperialen Kontext Deutschlands als Einwanderungsgesellschaft, das Selbstverständnis dieser Museen? Haben sie ihre Perspektive auf ihre Sammlungen und deren Präsentation verändert? Und wie wird Dekolonialität in der sprachlichen Gestaltung des musealen Deutungsdiskurses sichtbar? Der Vortrag untersucht, wie eine postkoloniale bzw. dekoloniale konzeptuelle Sprache in ethnologischen Museen in Deutschland entwickelt werden kann.

Albert Gouaffo (Prof. Dr. phil.), geb. 1965, lehrt germanistische Literaturwissenschaft und Kulturwissenschaft sowie interkulturelle Kommunikation an der Université de Dschang in Westkamerun. Er ist Principal Investigator in verschiedenen internationalen Projekten, unter anderen „Umgekehrte Sammlungsforschung. Kamerunische Kulturgüter in deutschen Museen“ (finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft), „Restitution der Würde? Menschliche Überreste – Kolonialismus und Menschlichkeit“ (finanziert von der VolkswagenStiftung). Er ist auch Mitglied von verschiedenen wissenschaftlichen Beiräten wie z. B. beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK).

Zugang zum Livestream via Zoom:
Meeting-ID: 894 4549 6431
Kenncode: 294544

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18:00 Uhr
KANAU’KYBA (Filmblock – Kulturerbe und Restitution)
Regie: Gustavo Caboco
2021 Brasilien 11 min OmeU

Am 2. September 2018 brannte das brasilianische Nationalmuseum in Rio de Janeiro nieder. Es beherbergte die größte Sammlung Indigener materieller Kultur Brasiliens: Rund 40.000 Objekte von 300 Indigenen Gesellschaften. Rund 90% der Kulturgüter wurden zerstört. Der marode Zustand der unterfinanzierten Institution war schon lange bekannt. Somit ist der Verlust des Kulturerbes auf die Gleichgültigkeit der brasilianischen Verwaltung zurückzuführen. Angehörige Indigener Gesellschaften protestierten nach dem Feuer vor dem Museum und forderten eine angemessen finanzierte Institution zum Erhalt und zur Würdigung Indigener Kultur.

Unter den zerstörten Objekten war eine Borduna aus den 1920er Jahren, ein Gegenstand, der den Wapichana als Waffe, Verteidigungsinstrument und Paddel dient. Die Borduna stand dem Filmemacher Gustavo Caboco zufolge im Dialog mit dem Meteorit von Bendegó, der ebenfalls im Museum ausgestellt wurde und den Brand unbeschadet überstand.

Nach dem Brand hat Gustavo Caboco zusammen mit anderen Wapichana eine neue Borduna geschaffen und dem im Wiederaufbau befindlichen Nationalmuseum gespendet, um eine neue selbstbestimmte Beziehung zwischen Sammlungen und Indigenen Gemeinschaften zu ermöglichen. Gustavo Caboco setzt sich für eine aktive Einbindung Indigener Gemeinschaften in den Museen ein, damit sie Restitutionsprozesse mitgestalten und das Vergessen ihres Kulturerbes verhindern können. Caboco hat Workshops im Nationalmuseum entwickelt, in deren Kontext der hypnotische Animationsfilm KANAU’KYBA entstanden ist. Der Film greift die Botschaft der neuen Borduna auf: „Sie werden unsere Erinnerung nicht auslöschen. Wir sprechen hier über einen Teil von uns selbst.“

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18:00 Uhr
DAHOMEY (Filmblock – Kulturerbe und Restitution)
Regie: Mati Diop
2024 Frankreich / Senegal / Benin 67 min OmdU

Im November 2021 kehrten 26 Kunstschätze an den Ort zurück, von dem sie knapp 130 Jahre zuvor geraubt worden waren. 1892 hatten französische Truppen die Paläste des Königreichs Dahomey geplündert und sie nach Frankreich verschleppt.

Das Königreich Dahomey war drei Jahrhunderte lang eine starke Regionalmacht, expandierte dank einer schlagkräftigten Armee und war in den transatlantischen Sklavenhandel eingebunden.1895 wurde es ein Teil des französischen Kolonialreichs.

Ein großer Teil der geraubten Objekte verstaubte in den Kellern der ethnologischen Sammlungen in Paris. 2016, 56 Jahre nach der Unabhängigkeit Benins, in dessen Süden sich das Königreich Dahomey befand, forderte Präsident Patrice Talon die Rückgabe der Kulturgüter. Als der französische Präsident Emmanuel Macron eine Rückgabe in Aussicht stellte, entschloss sich die Filmemacherin Mati Diop, den Prozess filmisch zu begleiten.

Im Pariser Museum für außereuropäische Kunst, dem Musée du quai Branly, werden die Objekte für die Überführung verpackt. Eine der Skulpturen, bezeichnet mit der Objektnummer „26“, berichtet von ihren Erfahrungen in den Kellern des Museums, von dem Raub ihres Namens und ihrer Freiheit. Die Statue verkörpert den König Gezo, dem der haitianische Schriftsteller Makenzy Orcel im Film eine Stimme gibt. Gezo wird bald frei sein, fragt sich aber, ob ihm das Land, in das er zurückkehrt, nicht fremd geworden ist.
Auf den Straßen von Cotonou in Benin wird die Ankunft der Kulturschätze gefeiert. Sie werden im Präsidentenpalast Benins besichtigt, bevor sie später in der ehemaligen Königsstadt Abomey einen dauerhaften Platz bekommen sollen.

Mati Diop veranstaltet eine Diskussion zwischen Studierenden der Université d’Abomey-Calavi zur Frage, was von der Restitution zu halten sei. Ist die Rückgabe von 26 Objekten, während tausende noch in den europäischen Sammlungen verbleiben, nicht eine Beleidigung? Oder kann dies der Beginn einer vollständigen Restitution sein? Dient der Schritt Frankreich nicht in erster Linie zur Imagepflege?

Die Studierenden machen deutlich, dass ihnen durch den kolonialen Raub nicht nur die Objekte, sondern ein Stück ihrer eigenen Identität, ihrer Sprache und ihrer Geschichte genommen wurde. So ruft eine Studentin in der Diskussion: „Man hat mir gesagt, ich würde von Sklaven abstammen, aber ich stamme von Amazonen ab!“

Es entflammt eine Debatte, in der das Potential der Objekte deutlich wird, durch sie die eigene Geschichte besser kennen lernen und selbstbestimmt fortschreiben zu können.

Dahomey gewann den Goldenen Bären der Berlinale 2024.

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20:00 Uhr
SHAMBHALA
Regie: Min Bahadur Bham
2024 Nepal / Frankreich / Norwegen / Hongkong / China / Türkei / Taiwan / USA / Katar 150 min OmdU

In einem Dorf im nepalesischen Himalaya lebt die junge Pema mit ihren drei Ehemännern: Tashi und seinen beiden jüngeren Brüdern, Karma und Dawa. Während Dawa noch ein Kind ist, dient Karma als Mönch dem Rinpoche. Pemas friedliches Leben wird auf den Kopf gestellt, als Tashi von einer monatelangen Handelsreise nach Lhasa nicht zurückkehrt. Die Dorfbewohner beginnen, Pemas Treue zu hinterfragen, insbesondere da sie kürzlich schwanger wurde. Entschlossen, ihre Unschuld zu beweisen, begibt sich Pema auf die Suche nach Tashi. Der Rinpoche weist Karma an, sie zu begleiten. Obwohl Karma anfangs widerwillig dem Befehl seines Meisters folgt, entwickelt sich zwischen ihm und Pema eine enge Bindung, die durch gemeinsames Singen und Musizieren gestärkt wird.

Anhand der Polyandrie, die in einigen ländlichen Regionen des Himalayas verbreitet ist, entfaltet sich Pemas Geschichte und wird die soziale Struktur der Dorfgemeinschaft aufgefächert. Diese Eheform, bei der eine Frau mehrere Männer heiratet, dient nicht nur der Anpassung an die schwierigen Lebensbedingungen und knappen Ressourcen der Region, sondern reflektiert auch die tief verwurzelten kulturellen und spirituellen Überzeugungen der Dorfgemeinschaft. Pemas Beziehung zu ihren drei Ehemännern, geprägt von gegenseitigem Respekt und einer komplexen, aber funktionierenden Dynamik, wird durch Tashis Verschwinden auf eine harte Probe gestellt. Der Film verdeutlicht, wie Polyandrie sowohl Schutz bieten als auch Herausforderungen schaffen kann, und regt dazu an, über die Bedeutung von Liebe und Loyalität in einem kulturellen Kontext nachzudenken, der sich stark von westlichen Vorstellungen unterscheidet.

SHAMBHALA ist ein zutiefst spiritueller Film, der auf den ersten Blick eine Reise auf der Suche nach Tashi zeigt, doch im Kern geht es um Pemas Weg zu sich selbst. Durch ihre Reise gewinnt Pema Stück für Stück an Einsicht und Vertrauen und kehrt schließlich in ihr Dorf zurück, um dem heimgekehrten Tashi gegenüberzutreten und für sich und ihr Leben einzustehen. Der Film feierte 2024 seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin, wo er im Wettbewerb lief.

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